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Zum ersten Mal gibt es einen Eriba Feeling mit Stockbetten – das Schlafdach setzt sogar noch zwei obendrauf. Ist es eine gute Idee, ausgerechnet einen Kompaktcaravan zur kleinen Familienvilla umzustricken?
Zum ersten Mal Aufmerksamkeit und Gemüter erregte der Eriba Feeling vor 17 Jahren: Ein Wohnwagen mit der Aufbaukonstruktion des mittlerweile ausgemusterten Nova im Format des altehrwürdigen Touring war etwas Besonderes – und ist es bis heute.
Jetzt, fast zwei Jahrzehnte später, gibt es den Feeling erstmals mit Stockbetten quer im Heck. Um diese unterzubekommen, tut Eriba etwas Erstaunliches: viel Geld in Werkzeuge für neue Bug- und Heckanbauteile investieren, denn der Aufbau des 515 wächst um sieben Zentimeter auf 2,25 Meter Breite.
Damit fiele der Feeling 515 eigentlich aus der Klasse der Kompaktcaravans, würde er nicht die niedrige Außenhöhe von 2,24 Meter behalten. Ihretwegen braucht er zwar ein Hubdach, das im Wagenzentrum für 1,98 Meter Stehhöhe sorgt, duckt sich aber auch besser unter dem Fahrtwind weg.
Der vollelektrische VW ID.5 GTX verbrauchte mit knapp 30 kWh/100 km rund fast 10 kWh weniger Strom als mit einem Fullsize-Caravan im Schlepp. Freilich profitieren auch Autos mit Verbrennungsmotor von der kleineren Stirnfläche. Obwohl der Feeling 515 vier feste Betten plus eine Umbau-Liegefläche hat, gibt es als teure Option ein Schlafdach mit Doppelbett. Ob das sinnvoll ist und wie gut sich der 515 als Familiendomizil schlägt, zeigt der Test.
Diese eine große Frage steht über allem: Warum rüstet Eriba ausgerechnet den Feeling per Stockbetten zum klassischen Familiencaravan auf? Schließlich lassen sich mit dem inklusive Truma-Combi-Heizung 4.490 Euro teuren Schlafdach (mehr dazu im Technik-Kapitel) auch die drei anderen, nur 2,17 Meter breiten und maximal 6,67 Meter langen Feeling in familientaugliche Vier- bzw. Fünfschläfer verwandeln. Freilich begrenzt das große Zeltdach die Einsatzzeit des Feeling auf wärmere Jahreszeiten und Reiseziele – aber das tut das serienmäßige Hubdach ohne Bett mit seiner umlaufenden Stoffbahn auch.
Doch für Kinderbetten im Parterre und damit für den großen 515er spricht, dass der Nachwuchs, umgeben von festen Wänden mit 30 Millimeter dicker PU-Dämmung, komfortabler und unbehelligt von Wind und Wetter schläft als im ersten Stock. Und mit geschlossenem Hub- oder Schlafdach ist der Feeling prinzipiell auch ganzjährig einsetzbar, wenngleich dann keine Stehhöhe mehr vorhanden ist.
Wer sich das Schlafdach für den 515 gönnt, hat nicht nur die freie Platzwahl und im Sommer viel Licht und frische Luft von beziehungsweise nach oben, sondern auch den wahrscheinlich kompaktesten Caravan mit sieben Schlafplätzen. Denn auch die für vier Personen ausreichend große, für fünf schon knappe Dinette lässt sich mittels drei Querstangen und faltbaren Sitztruhendeckeln in eine zumutbare Einzelliegefläche umfunktionieren.
Aber beginnen wir mit den Betten, die dauerhaft bereitstehen: Das Elternbett thront quer und erhaben auf einem hohen Unterbau, in dem nicht nur der Ausziehtisch steckt, sondern auch ein großer Frachtraum. Zwei nur zehn Zentimeter dicke, aber angenehm straffe Kaltschaummatratzen liegen auf einem nicht verstellbaren, ebenfalls mittig geteilten Holzlattenrost. Mit der Liegefläche von 1,89 mal 1,40 Meter kann man je nach Körpergröße leben, ein davon unabhängiges Ärgernis ist aber, dass Kissen und Bettdecke die Rollos der Seitenfenster malträtieren. Die lichte Höhe über dem Bett ist mit 80 Zentimetern akzeptabel, knapper wird es unter den umlaufenden Ablagen (52 cm Kopffreiheit).
Die Etagenbetten messen 200 mal 76 Zentimeter, bieten für Kinder und Jugendliche (80 kg Maximalbelastung) ordentlichen Komfort. Für Knirpse lassen sich in der Lücke zwischen den Relings Brettchen hochklappen, doch ein Absturznetz fehlt ebenso wie Ablagen im direkten Umfeld. Doch das kompensiert die mit einem Spiegel, Fächern und einem Spot versehene Stele zwischen der schmalen und naturgemäß niedrigen Eingangstür und den Betten zumindest teilweise.
Das Bad ist oben offen, sobald das Dachbett für Stehhöhe nach oben geschwenkt wird, was manchen beim Toilettengang stören könnte. In Sachen Stauraum holt Eriba das Maximum heraus. Das sind vor allem viele praktische Ablagen, aber nur ein Schränkchen. Klein und schwach beleuchtet ist der Spiegel, dafür ist die dreifach verriegelte, weil rahmenlose Tür mit Handtuchstangen ausgerüstet, auch Kleiderhaken sind vorhanden. Auf eine Dusche (und eine Markise) muss man in Kombination mit Schlafdach verzichten, die Bodenwanne gibt es dennoch als Extra.
Zwischen Bad und Kleiderschrank hat Eriba den 131 Liter großen Absorberkühlschrank mit automatischer Energie auf ein kleines Unterdach gestellt – alle anderen Feeling müssen mit 80 Litern auskommen. Darum steht der gesamte Küchenblock als Stauraum zur Verfügung. Der recht einfache Dreiflammkocher und die Rundspüle lassen noch ein wenig Platz fürs Essenzubereiten, nicht aber für eine Kaffeemaschine. Die zwei Küche und Sitzgruppe zugeordneten Steckdosen befinden sich an der Außenflanke Richtung Bug.
Gespeist wird, wenn nicht draußen, am Tisch, der auf Gleitfilz gelagert im Bettkasten liegt und dort herausgezogen wird. Dazu muss aber die kleine Betttreppe ein- und der Tischfuß herausgeklappt werden, was sich schnell einspielt. Der Tisch steht stabil, nur der Durchgang zwischen ihm und der Küche ist knapp. Was den Komfort-Sitzpolstern (140 Euro) fehlt, ist eine rutschhemmende Unterseite. Auch die Rückenpolster fallen beim Fahren um. Der Sitzkomfort ist gemessen an der geringen Höhe der Rückenpolster sehr ordentlich.
Das schwere Schlafdach sitzt weit hinter der Achse und reduziert die Leerstützlast auf kritisch geringe 13 Kilogramm. Aber: Mit Gasflaschen im Deichselkasten, Frischwasser im Tank, Gepäck im Bugstauraum und/oder Fahrrädern auf der Deichsel sind diese Reserven überaus nützlich. Überhaupt zeigt sich der Feeling 515 offen für Sperriges. Neben dem Schlund unter dem Bugbett lässt sich auch das untere Etagenbett hochklappen und so eine Art Garage schaffen. Dass Eriba vorn wie hinten klappbare Verzurrösen in der Bodenplatte versenkt, verdient besonderes Lob.
Drinnen sieht es in Sachen Stauraum bescheidener aus: Die Dachstauschränke mit den nach unten öffnenden, mechanisch verriegelten Klappen sind flach, die Sitztruhen von Autarkpaket und Heizung (links) sowie Frischwassertank (rechts) fast vollständig belegt – der Verzicht auf Schlafdach mit Combi-Heizung und/oder Autarkpaket würde hier Platz schaffen. Dafür verschwände der Unterschrank unter dem ausreichend großen, unbeleuchteten Kleiderschrank, weil hier dann die S-3004-Heizung werkelt.
Für Töpfe, Pfannen und Proviant hat der Küchenkorpus Platz genug, weil der familienfreundlich große Kühlschrank nach gegenüber ausgelagert wurde. Die üppige Zusatzausstattung macht eine Auflastung unumgänglich, die sich in 100-Kilo-Schritten an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Aber: Mit vollem Ornat ist das 1,6-Tonnen-Chassis quasi Pflicht – und trotzdem für einen Familiencaravan zu wenig. Gut beladen ist der Feeling 515 ein Muster an Fahrstabilität.
Satte 15 Kilogramm mehr wiegt der Feeling mit silbernen Glattblechwänden. Der Grund: Weil Metalliclack Wellen im Blech offenbart, verwendet Eriba für seine Silberlinge dickeres Alu. Tatsächlich bleibt der Feeling bei intensiver Sonneneinstrahlung glatt wie ein Babypopo. Überhaupt gibt der Aufbau in Sachen Konstruktion und Verarbeitung null Grund zur Klage. Nur der schwer schließende Klappdeckel des Gaskastens ist lästig – insbesondere mit Fahrrädern auf der Deichsel.
Diskussionswürdig ist die für einen "Sommercaravan" ohne Dusche überdimensionierte Combi-4-Heizung mit Boiler: Sie wird eingebaut, weil das Schlafdach einen Wandkamin bedingt. Mit der kleineren und leichteren Truma Varioheat in Verbindung mit einer Therme würde das deutlich günstiger funktionieren. Ladegerät und AGM-Batterie installiert Eriba platzsparend und akkurat übereinander, doch eine Batteriestandsanzeige fehlt. Der Akku erlaubt den Betrieb der Combi-Heizung unterwegs, speist die Beleuchtung und das Rangiersystem, das künftig von Alko statt Truma kommt.
Ob damit auch die Traktionsschwäche ausgemerzt ist, muss sich zeigen: Der Testwagen jedenfalls scheiterte an der kleinsten Kante. Vielleicht, weil die Reibrollen nur rund zwei Drittel der Reifenlauffläche erreichen? Oder weil die Räder optisch unschön weit vorn statt mittig im Radausschnitt sitzen und darum der Anpressdruck zu niedrig ist? Vorsicht in unwegsamem Terrain ist ob der geringen Bodenfreiheit geboten – der Feeling hat traditionell ein sehr niedriges Chassis.
Wegen des Klappdachs hat der Feeling nur eine Deckenleuchte, die zwar den Tisch in helles Licht taucht, aber am Eingang ein- und ausgeschaltet werden muss. Die drei hellen Küchenspots reagieren einzeln auf Berührung. Spärlicher ist die Lichtausbeute in den Kinderbetten und im Bad. Im Schlafdach gibt es weder eine Lampe noch eine Steckdose. Dieses Manko kaschieren auch zwei beigelegte Klebe-Spots nicht. Auch die Zahl der Steckdosen wäre ohne Moving-Paket bzw. Zusatzsteckdosen zu gering. USB-Anschlüsse haben lediglich die Leselampen an den Kinderbetten.
angelehnt an DIN EN 12464-1:
Geht schnell, ist stabil und ein sehr gutes Zusatz-Kinderbett: mit Querstangen umbaubare Dinette. Je vier Boden-Zurrösen verbaut Eriba im Bug- und im Heckstauraum unter den Etagenbetten.
Sauber verarbeiteter Unterboden. Aber geringe Bodenfreiheit und langer Warmluftschlauch.
Die Riemen zum Absenken von Bett und Dachschale sowie der Zeltbalg lassen sich nicht "aufräumen". Ohne Auto geht die Bugklappe auch mit montierten Bikes auf. Besser wäre ein Schwenkbeschlag. Die Räder sitzen nicht mittig im Ausschnitt. Und der Mover zu weit innen. Folge: Traktionsprobleme.
Der Feeling ist zwar nur 2,24 Meter hoch, doch der Preis ist ausgewachsen: Bei 25.490 Euro geht es los – dabei bleiben wird es aber in den seltensten Fällen, auch wenn der Feeling prinzipiell alles hat, was man braucht. Dennoch: Fliegengitter-Tür (335 Euro), zwei Zusatzsteckdosen (200 Euro), rollbarer Abwassertank (120 Euro) und Auflastung (455 Euro) sollten dazugerechnet werden; mit Serienheizung muss sogar die Warmluftanlage bezahlt werden. Der Testwagen zeigt, was möglich ist: Moving- und Elegance-Paket, Mover und Schlafdach lassen Preis und Gewicht nach oben schnellen. Aber: Vergleicht man den 515 mit ähnlich aufgeteilten Stockbettwagen der Einsteigerklasse (z. B. Bürstner Premio 490 TK, Dethleffs C’Joy 480 QLK), die mit den notwendigsten Extras auch über 20.000 Euro kosten, dann ist der Feeling gemessen an Konstruktion und Qualität attraktiv eingepreist.
Grundpreis: 25.655 Euro mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II (165 Euro)
Viele Schlafplätze. Stabiler Tisch und gute Möglichkeit, die Sitzgruppe zum Bett umzubauen. Für Küchengröße ordentlicher Stauraum wegen des sehr großen, ausgelagerten Kühlschranks. Kompaktes Bad mit vielen Ablagen sowie Aufhängemöglichkeiten. Solides, makellos verarbeitetes Mobiliar – allerdings etliche Möbelverbinder im Sichtbereich.
Bugbett eher kurz, Bettwäsche zerknittert Fensterrollos. Rutschende Sitzpolster, für fünf Personen knappe Sitzgruppe. Niedrige und schmale Tür, einfaches Schloss.
Sehr großer, gut nutzbarer, mit Zurrösen und zwei Außenklappen ausgestatteter Bugstauraum. Heckgarage mit serienmäßiger Außen- klappe und Zurrösen. Mechanische Verschlüsse an allen Türen und Klappen.
Hohes Grundgewicht, Serien- und Test- wagen-Zuladung für Familien zu gering. Konzeptbedingt flache Dachstauschränke.
Sehr gutes, sicheres Nachlaufverhalten. Kleinere Stirnfläche hilft beim Sprit-/Stromsparen. Selbstnachstellende Bremsen serienmäßig. Junge, tragfähige Markenreifen.
Geringe Bodenfreiheit. Kein Crashsensor an der Gasanlage im Serienumfang. Viel zu geringe Leerstützlast mit Option Schlafdach-Paket.
Sehr gut verarbeiteter, wellenfreier Aufbau mit PU-Dämmung. Gute Verarbeitung des Mobiliars, aber viele sichtbare Möbelverbinder. Alle Möbelklappen verriegelt. In Verbindung mit Schlafdach kräftige Heizung.
Keine Batteriestandsanzeige trotz Autark-Paket. Weder Licht noch (12-V-)Steckdose im Schlafdach. Trotz starker Heizung eingeschränkt kälte-/wintertauglich wegen Stoffdach. Isolierhaube optional. Ungesicherte Fensterknebel, einfaches Türschloss.
Gemessen an Qualität und Ausstattung attraktiver Grundpreis. Prinzipiell gute Grundausstattung – mit ein paar seltsamen Lücken.
Bei der Dichtheitsgarantie dürfte Eriba gerne noch nachlegen.
Matthias Binder, Markenleiter Eriba, nimmt Stellung ...
... zur teuren Combi-4-Heizung in Verbindung mit Schlafdach: Wir wählen die Heizsysteme in Hinblick auf ein optimales Verhältnis von Leistung, Kosten und Gewicht aus. Zum Einführungsdatum der Baureihe stellte die Combi-4-Heizung die beste Option für unsere Ansprüche dar.
... zur fehlenden Beleuchtung/Stromversorgung im Schlafdach: In Weiterentwicklungen des Schlafdachs werden wir dies, z.B. via USB, natürlich berücksichtigen.
... zum außermittigen Rad und der schlechten Mover-Traktion: Die Räder sitzen etwas weiter vorne, da für das 1600-kg-Chassis eine Achse mit kürzeren Schwinghebeln eingesetzt wird. Die schlechte Traktion des Mover bedauern wir. Wir vermuten, dass es sich um einen Einzelfall handelt, bei dem der Mover nicht richtig montiert worden ist und werden das überprüfen. Ab sofort bieten wir neben dem Truma Mover XT optional den Alko Mammut an. Dieser ist ebenfalls auf das Fahrzeug abgestimmt.
Auf den ersten Blick erscheint es paradox, einen Kompaktcaravan so in die Länge und Breite zu ziehen, dass er zur Familienherberge wird. Auf den zweiten Blick ist der Feeling beinahe ein Zukunftscaravan, weil er hilft, Kraftstoff oder Strom zu sparen. Beim Gewicht und folglich der Zuladung lässt der Feeling richtig Punkte liegen. Nicht nur mit praller Ausstattung.
Der Grundriss ist charmant, erfordert von den Eltern aber Kompromisse bei Bettgröße und Schlafkomfort. Solide ist die Verarbeitung, und weil diverse Außenklappen ebenso Serie sind wie ein hochwertiger Aufbau, geht auch der Grundpreis in Ordnung. Das Schlafdach braucht der 515 eigentlich nicht. Aber so viel "Luft nach oben" ist trotzdem toll.
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